Küken in der 4a

Am 11.03.2020 war es endlich so weit, die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4a haben mit ihrer Klassenlehrerin Frau Burchhardt und mit Herrn Laudage viele Eier in die Brutmaschine gelegt. Und es sah nicht ein Ei wie das andere aus. In die Maschine kamen große, kleine und ganz kleine Eier, Eier in unterschiedlichsten Brauntönen, von ganz hell bis schokobraun, und sogar grüne Eier waren dabei. Mit Hilfe eines Hühnerlexikons versuchten die Kinder, die unterschiedlichen Hühnerrassen herauszufinden, die diese Eier gelegt hatten.

Zudem sollte es die erste Brut mit einer eigenen Brutmaschine werden. Nachdem wir uns bisher immer eine Maschine ausgeliehen hatten, hat der Förderverein der Schule in diesem Jahr eine gebrauchte Brutmaschine angeschafft.

Aber dann kam alles ganz anders, am 13.03.2020 wurde die Schulschließung bekanntgegeben…

Nun stand die gut gefüllte Brutmaschine in der Klasse 4a, aber Kinder waren keine mehr in der Schule. Wenn Eier aber einmal angebrütet, also warm gehalten worden sind, dürfen sie nicht wieder abkühlen oder transportiert werden, sonst sterben die Küken, die in den Eiern heranwachsen.

Also hat Frau Burchhardt täglich nach der Maschine gesehen, um zu kontrollieren, ob die Temperatur stimmt, außerdem musste Wasser nachgefüllt werden, damit die Luftfeuchtigkeit hoch genug ist.

Dies ist die Brutmaschine. Auf drei Etagen werden die Eier warm gehalten. Ein Thermometer zeigt die Temperatur in der Maschine an. Die Temperatur sollte 37,6° – 37,8° C betragen.

„Küken-Live-Ticker“

Um alle auf dem Laufenden zu halten, bemühen wir uns, hier eine Art „Live-Ticker“ zu unseren Falkschul-Küken zu führen!

03.04.2020, 12:30 Uhr

Gestern abend haben wir die Brutmaschine abgestellt und sauber gemacht, damit sie beim nächsten Mal einsatzbereit ist. Ungefähr 40 Küken wohnen jetzt bei Herrn Laudage auf seinem Bauerhof.

Vier Zwerghuhn-Küken sollte die kleine Glucke Kerstin bekommen, die drei Wochen lang tapfer versucht hatte, Eier auszubrüten, die leider gar nicht befruchtet waren. Aber so ganz nach Plan lief dies nicht, Kerstin ließ sich die Küken nicht unter das Gefieder schieben, sondern sie hackte nach ihnen. Also mussten die Hühnerkinder erst einmal wieder unter die Wärmelampe umziehen, schade.

Mit List und Tücke kamen die Kleinen dann aber doch noch zu ihrer Mutter: Nachts, im Dunkeln, als Kerstin schlief, haben wir ihr noch mehr Eier und ein Küken unter die Federn geschoben. Und siehe da, jetzt lauschte sie interessiert nach dem Piepsen des Kleinen und gab selbst gluckernde Geräusche von sich, „gluckte“ also!

So konnte ein Küken die Nacht unter den Federn einer Hühnermutter verbringen, heute nun wurde diese spannende Hühnergeschichte zu einem guten Ende gebracht!

Nachdem morgens, bei Sonnenaufgang, klar wurde, dass Kerstin das Küken nicht angreift, sondern verteidigt, haben wir ihr ein weiteres dazu gesetzt. Dies guckte sie kaum an, schob es sich aber schließlich unter die Federn.

Dies ist das vierte und letzte Küken. Unsere Glucke sah es sich ganz genau an und schob es dann auch unter ihre Federn.
Prima, das hat anscheinend geklappt. Nun warten wir drauf, ein Familienfoto zu machen, bisher wärmt Kerstin „ihre“ Küken noch eifrig!

Hier sind zwei Küken zu sehen, das sieht schon schön kuschelig aus. Wenn Küken bei einer Glucke aufwachsen, dann brauchen sie auch keine Wärmelampe. Die Hühnermutter wärmt die Küken unter ihren Federn, denn sie brauchen noch sehr viel Wärme.

02.04.2020, 10 Uhr

Drei kleine Küken sind über Nacht in der Brutmaschnine noch geschlüpft. Diese zwei dürfen schon raus, eins muss noch trocknen. Nun ist in den restliche Eiern nichts mehr zu hören und es ist auch kein Ei mehr angepickt. Sobald dieses letzte Hühnerkind getrocknet ist, wird die Brutmaschine abgestellt.

Dieses Kleine guckt sich in einem besonderen Auslauf um: Die Duschwanne von Frau Burchhardt. Kleines Küken, du wirst dich wundern, Hühnerställe sehen eigentlich ganz anders aus! Aber das lernst du noch früh genug!

Die Mutigsten unter den Tierchen gucken mal bei Burchhardts im Garten nach dem Rechten. Das ist alles spannend! Sofort beginnen diese Winzlinge, die gestern noch im Ei steckten, mit den Krallen zu scharren und zu kratzen.

Oh, ob die Frühlingsblumen wohl gleich angepickt und probiert werden? Aber dafür reicht heute die Zeit nicht, draußen ist es noch zu kalt für die Küken. Schnell bringt Frau Burchhardt sie alle wieder in die Wärme des Hauses.

01.04.2020, 21 Uhr

Gute Nacht, ihr kleinen Küken! Ganz eng zusammengekuschelt schlafen die Küken. So gefällt es ihnen, schließlich haben sie im Gefieder der Glucke auch nur ganz wenig Platz!

Übrigens sitzt die kleine Glucke Kerstin im Hühnerstall immer noch auf ihren Eiern. Die Eier sind anscheinend nicht befruchtet, deshalb kann kein Küken schlüpfen. Auch so etwas kann passieren, in der Brutmaschine liegen auch noch Eier, aus denen nichts geschlüpft ist.
Morgen soll Kerstin Küken bekommen, die in der Brutmaschine geschlüpft sind!

01.04.2020, 16 Uhr

Schon wieder warten neugierige Küken an der Scheibe der Brutmaschine. Man könnte meinen, sie freuen sich schon darauf, endlich die Welt zu erkunden. Das dunkele Küken im Bild hat ein besonders schönes Gesicht.

Hier macht sich jemand ganz groß! Inzwischen haben wir den Küken keine Namen mehr gegeben, es sind einfach zu viele. Später, wenn sie größer sind, und wenn deutlich wird, ob es Hähne oder Hennen sind, dann bekommen sie vielleicht zu ihren Eigenarten passsende Namen!

Diese drei kleinen Süßen mussten mal ein bisschen mit uns kuscheln. Natürlich muss man dabei sehr vorsichtig sein und die Küken dürfen auch nur ganz kurz aus der Wärme genommen werden. Es ist sehr schade, dass die Kinder der Klasse 4a hier nicht dabei waren!

Diese Küken dürfen nun zum Übernachten mit zu Frau Burchhardt. Wieder müssen sie fressen und trinken lernen, eigentlich übernimmt die Glucke, das Huhn also, diese Aufgabe. Die Henne taucht ihren Schnabel ins Wasser und die Küken machen es ihr nach. Dann klopft sie mit dem Schnabel auf den Boden, damit die Küken ebenfalls nach Futter picken.

01.04.2020, 11:15 Uhr

Gestern sah es schon nach vielen Küken in der Brutmaschine aus, aber heute morgen war es richtig voll dort! Gleich kommen die Tiere raus aus der Maschine. Küken kuscheln aber gern mit den anderen, es macht ihnen nichts aus, wenn es ein bisschen enger ist!

Nun sitzen unsere Küken in einem Karton, gewärmt von einer Wärmelampe. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie unterschiedlich auch Hühnerküken sind, genau wie die Eier vor drei Wochen unterscheiden sie sich in Größe und Farbe. Nun kommt aber auch noch das Wesen jedes einzelnen Tieres dazu, das eine ist neugierig, das andere eher zurückhaltend.

Die ältesten Küken fressen schon eifrig vom Kükenfutter. In den ersten Lebensstunden müssen die Kleinen noch nichts fressen, sie haben den Dottersack in sich aufgenommen und leben zunächst davon.
Inzwischen sind ungefähr 40 Küken geschlüpft!

31.03.2020, 21:00 Uhr

Ihre erste Nacht verbringen die sieben ältesten Falkschul-Küken unter der Wärmelampe bei Frau Burchhardt im Badezimmer.
Schlaft gut, morgen kriegt ihr bestimmt noch viele Geschwister!

31.03.2020, 18:30 Uhr

Inzwischen sind acht Küken geschlüpft, zum Teil konnten wir ganz genau beobachten, wie sich die kleinen, zarten Wesen durch die Eierschale kämpften.

Hier haben wir das Loch im Ei vergrößert aufgenommen. Der Schnabel des Kükens mit dem Eizahn ist deutlich zu sehen. Das Küken vergrößert das Loch mühsam.

Langsam wird es richtig voll in dieser Etage der Brutmaschine. Aber noch müssen die Küken da drin bleiben, um richtig zu trocknen. Außerdem verändert sich bei jeder Öffnung der Tür Luftfeuchtigkeit und Temperatur in der Maschine. Dies ist nicht gut für die Küken.

31.03.2020, 15:30 Uhr

Zwischen den Küken liegen die leeren Eierschalen. Hier kann man gut erkennen, dass die Küken die Schale rundherum aufpicken, um sich dann aus der Öffnung herauszustemmen.

Hier sitzen die ersten Küken. Sie erholen sich vom anstrengenden Schlüpfen. Dabei trocknet das Gefieder in der Wärme der Brutmaschine. Die kleine Josephin oben rechts im Bild sieht schon richtig fit und unternehmungslustig aus.

31.03.2020, 11:30 Uhr

Als erstes Küken ist Josephin geschlüpft. Ihr Gefieder ist schon ein bisschen getrocknet. Wenn es ganz trocken ist, nimmt Frau Burchhardt das Küken aus der Brutmaschine und setzt es in einen Karton unter eine Wärmelampe.

Sechs Eier sind schon angepickt. Mit dem „Eizahn“, einem Höcker am Schnabel, pickt das Küken von innen ein Loch in die Eierschale. Dieses Loch wird dann Stück für Stück vergrößert. Für das Küken ist dies schwere Arbeit. Bis es das Ei verlassen kann, dauert es mehrere Stunden. Anschließend muss sich das Küken erst einmal ausruhen!

Napoleon heißt das zweite Küken. Seine Federn sind noch ganz feucht und gar nicht flauschig. Man kann an den Küken noch nicht erkennen, ob es ein kleiner Hahn oder eine kleine Henne ist, die Namen sind zufällig ausgewählt!

Bei der „Kontrollgruppe“, der kleinen Henne Kerstin im Hühnerstall von Frau Brauer, ist es noch nicht so weit. Kerstin hat aber auch einen halben Tag später angefangen zu brüten.

30.03.2020, 18 Uhr

Frau Burchhardt berichtet, dass die Küken in den Eiern leise piepsen. Damit „sprechen“ die Küken sich untereinander ab, um dann gemeinsam zu schlüpfen.

Dies ist vor allem wichtig, wenn die Küken von einer Glucke, einer Henne, ausgebrütet werden. Die Glucke kann nicht tagelang auf den Eiern sitzen, um auf Nachzügler zu warten. Sie muss mit den frisch geschlüpften Küken möglichst schnell das Nest verlassen, um ihnen zu zeigen, wie sie fressen und vor allem trinken müssen. Also müssen die Küken möglichst gleichzeitig schlüpfen.